Die Idee

Erst kurz und knapp, dann lang und breit

Musik muss ein gesellschaftlich relevantes Thema werden
Wertigkeit und Wichtigkeit von Musik erlebbar machen
Musikalische Bildung in den Vordergrund stellen
Musik ist systemrelevant

Überall wird zur Zeit diskutiert, sobald man sich mit diesem Thema auseinandersetzt, ob Musik systemrelevant ist oder nicht. Ebenso, wie Kunst und Kultur im allgemeinen. Ich persönlich halte aus verschiedenen Gründen nichts von Demonstrationen. Ich bin auch nicht sicher, ob laute Forderungen nach Fördergeldern langfristig Erfolg für die eigene Schaffenskraft haben. Vor allem dann nicht, wenn sich an der Situation oder/und sich am Umfeld nichts ändert. Oder besser: Wenn die Situation nicht geändert wird, durch andere oder durch einen selbst. Oder, wenn es ganz einfach nicht gewollt ist. 

Außerdem frage ich mich, wie viel von der Selbst- und Eigenständigkeit, die ja für kreatives Schaffen unerlässlich ist, bei der jeweiligen Förderung aufgegeben werden muß. Sei es durch politische Abhängigkeit, oder der Einschränkung der kreativen Freiheit durch Weisungen von Investoren. 

Nur, daß ich nicht falsch verstanden werde: Jeder trifft seine eigene Entscheidung, wie er damit umgeht und bereit ist, Vorgaben zu erfüllen oder Einschränkungen, in welcher Form auch immer, hinzunehmen. 

Wertigkeit erhöhen

Jeder Künstler oder freischaffend Kreative wird bestätigen, dass Kunst und Kultur und die Erschaffung der Selben, Zeit, Schweiß und Geld kostet. 

Ich bin überzeugt, dass es nötig ist, dieses Bewusstsein auch in der Allgemeinheit zu verankern. Was mich umtreibt, ist die Tatsache, dass (geben wir hier mal salopp der Digitalisierung die Schuld),  alles, zu jederzeit und überall, scheinbar kostenlos oder für kleinstes Geld erhältlich ist. Das beginnt bei den Streaming-Portalen und endet noch lange nicht bei der Bezahlung von Einzelkünstlern und Bands, die live auftreten. Und ja, Asche auf mein Haupt, mittlerweile habe auch ich einen Spotify-Account, obwohl ich mich lange dagegen gewehrt habe. Die beworbenen Vorteile treffen genau zu. Ich höre mir aber dann aktiv die Künstler durch alle Genres an. Naja, durch fast alle 🙂 

Die Wertigkeit hat auch etwas mit Respekt zu tun. Am einfachsten ist es, wenn man selber musiziert, wenn auch nur für sich selbst. Denn dabei erkennt man im Ansatz, wie viel Leistung auf der Bühne erbracht werden muss und wie viel Vorarbeit es bedarf. Und man erahnt auch, obwohl es heute einfacher ist denn je, wie aufwändig es sein kann, ein Album zu produzieren. 

Musikalische Bildung in den Vordergrund stellen

Niemand sollte seine Kinder zwingen, ein Instrument zu erlernen, da gibt es sicher andere erfolgreichere pädagogische Methoden. Die Vorteile liegen aber klar auf der Hand, ganz unabhängig von finanziellen Ideen. Dass musizieren die Konzentration fördert, entspannend wirkt, die soziale Interaktion stärken kann und auch für das Selbstbewusstsein nicht zu verachten ist, darüber müssen wir definitiv nicht diskutieren.

Diskussionswürdig ist allerdings schon, dass das Thema Musik in der Schule oder in viel zu vielen Haushalten stiefmütterlich behandelt wird, somit praktisch nicht vorkommt und auch hier das Bewusstsein für die Wertigkeit fehlt und dem reinen (Musik)Konsum weicht. 

Wenn Kinder irgendwann selber Eltern werden……..Du weisst, was ich sagen will.

Wenn also dieses Wissen verkümmert, braucht man sich nicht wundern, dass lokale Bands zu wenig Unterstützung, auch die der eigenen Fans, erhalten. Dass gejammert wird, dass das Konzertticket zehn Euro kostet und die Band auch noch Geld für das Album oder Merchandise haben will. Man braucht sich nicht auch nicht wundern, dass als Ausrede vorgeschoben wird, keinen Unterricht zu nehmen, weil der Instrumentallehrer angeblich so teuer sei…… 

Eine unendliche Geschichte.

Fazit

Wir müssen es selbst in Hand nehmen! Machen wir gemeinsam die Musik systemrelevant!

Fördergelder zahlt die Allgemeinheit, ob gerne oder nicht. Wenn aber nur Symptome kurzfristig gelindert werden, kann von erfolgreicher Förderung keine Rede sein. Deshalb halte ich auch nichts von Demonstrationen. Gerade unter Musikern und anderen Künstlern wird das sicher in einer riesigen Party ausarten, was grundsätzlich nichts schlechtes ist auch die Wirte erfreut. 

Allerdings werden Demonstrationen leider oft von, nennen wir sie Volksvertretern, oder anderen Protagonisten als Bühne für ihre eigene Profilierung missbraucht. Die Medien berichten kurz, bis die nächste Sau durchs Dorf getrieben wird und das Thema wieder in der Versenkung und aus den Köpfen verschwindet.

Deshalb, wenn Du es bis hierhin zu lesen geschafft hast und Dir Musik wichtig ist: 

Mach Dich in Deinem Umfeld für eine Veränderung stark. 

Engagiere Dich in der Familie und im Freundeskreis und mach auf dieses Thema aufmerksam. 

Lerne ein neues Instrument, singe in einem Chor, mach eine Aus- oder Weiterbildung in einem musikalisch-kreativen Umfeld. 

Ändere Deine Prioritäten, was den Konsum betrifft. Zu viele Statussymbole braucht niemand. (das gilt zum Teil leider auch für Musik-Instrumente)