Intervalle

So entstehen Melodien

Der Abstand zwischen zwei Tönen wird als Intervall bezeichnet. Durch Aneinanderreihung verschiedener Intervalle entsteht eine Melodie. Die spontansten Melodien kannst Du beim Singen, Summen oder Pfeifen kreieren, weil Du auf diese Art kein anderes Instrument brauchst. Ich zeige Dir hier nacheinander einzeln die Intervalle, die wir in der westlichen Welt im Notensystem verwenden. 

Wenn Du einen Song komponierst, empfehle ich Dir, Dich an dieses Notensystem zu halten, da es allgemein gültig ist und als angenehm empfunden wird. Außerdem erlaubt Dir diese Standardisierung mit anderen Musikern gemeinsam zu musizieren. Intervalle sind also standardisierte Tonabstände. 

Es gibt aber natürlich Instrumente, mit denen Du von dieser Norm abweichen kannst. Das sind zum einen die Saiteninstrumente. Also gitarrenartige Instrumente, alle Streichinstrumente, wie Geige, Cello usw., und Instrumente, die es ermöglichen, die Tonhöhe stufenlos zu verändern. 

Auch Tasteninstrumente, wie zum Beispiel das Klavier, die Zither oder das Hackbrett besitzen zur Tonerzeugung SaitenDiese lassen sich allerdings nicht so einfach umstimmen, wie elektronische Geräte, wie das Keyboard oder der Synthesizer. Das Theremin sei hier hier ebenfalls erwähnt. In Musik-Software kannst Du sowieso eine stufenlose Tonhöhenveränderung generieren. Genauso, wie beim Singen, Summen und Pfeifen.

Lasset die Intervalle beginnen !

Jetzt weißt Du bereits, was Intervalle sind. Aber, welche gibt es? 

Zuerst einmal die Namen: Es gibt die Prim, Sekund, Terz, Quart, Quint, Sext, Septim und Oktav. Zusätzlich gibt es Tonabstände, die noch größer sind und auf der Oktav aufbauen. Jede Menge, also. Je nach dem gibt es sie als reine, kleine, große, verminderte oder übermäßige Intervalle. 

Aber keine Sorge, ich erkläre es Dir so, dass Du sie verstehst. Hier erst mal für den Hausgebrauch.

Die Prim oder Prime

Intervalle werden nach den lateinischen Ordnungszahlen benannt. Deshalb heißt das erste Intervall: Prime oder auch Prim. Es kommt vom lateinischen prima – die erste.

Wenn Du den selben Ton mehrfach anspielst oder singst, ist dieser „Abstand“ eine Prime. Ein einziger Ton ist bereits eine Prime, weil bei den Abständen der untere und der obere Ton immer mitgezählt werden. Spätestens ab dem nächsten Intervall, der Sekunde, ist es weniger verwirrend 🙂

Die Prime ist ein reines Intervall. Genau so, wie die Quarte, Quinte und auch die Oktave. Bleib erst einmal hier und schau Dir die anderen Intervalle an.

Weitere Informationen zu reinen Intervallen erkläre ich Dir bei den         Intervall-Umkehrungen.

 

Die Sekund oder Sekunde

Die Sekunde oder auch Sekund ist das zweite Intervall. Wie der lateinische Name Secunda – die Zweite, schon sagt. 

Auf dem Bild siehst Du die kleine Sekunde. Es handelt sich hier um einen Halbton-Schritt. Auf der Klaviatur ist jeder Schritt zur nächstgelegenen Taste ein Halbton-Schritt. Also, von einer weißen Taste zur nächsten schwarzen, von einer schwarzen zur nächsten weißen usw. So wie ich es hier dargestellt habe. Griffbretter an Gitarren sind übrigens auch in Halbtonschritten bundiert.

Du kannst alle Intervalle aufwärts oder abwärts bilden. Auch wenn beide Töne gleichzeitig klingen, haben sie den gleichen Intervall-Namen.

Wenn Du das Bild mit der großen Sekunde vergleichst, wird Dir sicher etwas auffallen. Richtig! Bei der Darstellung auf der Klaviatur siehst Du zwischen den grünen Tasten bei der Großen Sekunde noch eine schwarze Taste. 

Merke: Kleine Sekund = Halbtonschritt

Die große Sekund besteht aus zwei Halbtonschritten. Das bedeutet, dass es ein Ganzton ist. Dir ist sicher aufgefallen, dass ich bei der großen Sekund die grünen Tasten an einer anderen Stelle markiert habe, als bei der kleinen Sekund. Ich wollte hier in der Tonart C-Dur bleiben, um keine schwarzen Tasten verwenden zu müssen. Ich wollte keine Verwirrung stiften. Wenn Du bereits Klavierunterricht hattest, verstehst Du es sicher. 

Die Dur-Tonleiter, in allen Tonarten, hat immer(!) 2 Halbtonschritte. Erstens zwischen dem 3. und 4. Ton, und zweitens zwischen dem 7. und 8. Ton. 

Das ist mal zwischenrein nur zur Info. Denn hier geht es in erster Linie um die Intervalle, also die Tonabstände. Musiktheorie ist recht umfangreich. Die beste Möglichkeit, Musiktheorie zu verstehen, ist die, wenn Du ein Instrument vor Dir hast. Und eben weil am Klavier die Halbtonschritte vor Dir ausgebreitet sind, ist es die beste Möglichkeit, bereits Intervalle zu verstehen, auch wenn Du (noch) keine Noten lesen kannst.        

Merke: Große Sekund = Ganztonschritt (zwei Halbtöne)

Die Terz

Die Terz ist das dritte Intervall, bleiben wir lateinisch: Tertia – die Dritte.

Wie Du bereits bei der Sekund festgestellt hast, bestehen Intervalle aus Halbtönen und Ganztönen. Außer, Du hast geschummelt….äh… runtergescrollt.

Die kleine Terz setzt sich aus einem Ganztonschritt und einem Halbtonschritt zusammen. Wenn Du es genau nimmst, sind es drei Halbtonschritte, aber der Einfachheit halber wird es meistens als „Ganzton plus Halbton“ erklärt. 

Merke: Kleine Terz = 1 Ganztonschritt plus 1 Halbtonschritt (drei Halbtöne)

Die Große Terz bildest Du aus zwei Ganztonschritten, also aus vier Halbtönen. Insgesamt sind es wie bei der kleinenTerz auch hier drei Stufen einer Tonleiter. Aber im Gegensatz zur kleinen Terz, die drei Halbtöne hat, bildest Du die große Terz eben aus vier Halbtonschritten.

Das mit den Halbtonschritten  wird Dich durch alle Intervalle begleiten.

Denn du siehst auf beiden Bildern, dass zwischen den grün markierten Tasten auch eine weiße liegt. Aber, bei der großen Terz, befindet sich zusätzlich eine schwarze Taste. Und somit ein Halbton mehr.

Bei der Gitarre z. B., kannst Du auch auf einer Saite die Bünde abzählen, die ebenfalls immer Halbtönen entsprechen.

Merke: Große Terz = zwei Ganztonschritte (vier Halbtöne)

Die Quart oder Quarte

Die Quarte oder Quart, vom lateinischen Quarta, die Vierte.  Sie umspannt vier Tonstufen einer Tonleiter. Die Quart ist ein reines Intervall. Du kennst die Quart bereits lange bevor Du Dir jemals Gedanken über Intervalle gemacht hast. Denn Einsatzfahrzeuge der Polizei, Notarzt und Feuerwehr verwenden ein Martinshorn um auf sich aufmerksam zu machen. Die Tonfolge ist eine Quart. 

Die Quint oder Quinte

Die Quinte oder Quint, vom lateinischen Quinta, die Fünfte. Sie umspannt fünf Tonstufen einer Tonleiter und ist ein reines Intervall.

Die Sext oder Sexte

Die Sexte oder Sext, vom leiteinischen sextus, der sechste. Sie beinhaltet, wie der Name schon sagt, sechs Tonstufen einer Tonleiter. Die Sext gibt es als kleines oder großes Intervall. Es gibt aber auch verminderte oder übermäßige Sexten.

Die Septim oder Septime

Die Septime oder Septime kommt vom lateinischen Septimus, der siebente. Logisch, daß dieses Intervall sieben Tonstufen einer Tonleiter umspannt. Die Septime gibt es als kleines oder großes Intervall, aber auch als übermäßiges oder vermindertes.

Die Oktav oder Oktave

Der lateinische Name für die Oktav ist: oktava – die achte.

Die Oktav kannst Du sehr leicht heraushören, da sie der Prim klanglich ähnelt. Das hat etwas mit den sogenannten Obertönen zu tun. Bei der Prime, also einem Einzelton klingen immer auch Oktaven mit. 

Die Oktav ist aber auch der Tonumfang einer (diatonischen) Tonleiter. Mit meinem Klavier kann ich die C-Dur Tonleiter sieben mal vollständig spielen.

Auf der Klaviatur kannst Du die Oktav ganz schnell finden. Einfach acht Stammtöne oder 12 Halbtonschritte nach oben oder unten zählen.

 

Die None
Die Dezim oder Dezime
Die Undezim oder Undezime
Die Duodezim oder Duodezime
Die Tredezim oder Tredezime